FAQ und Infos rund ums Schleifen

Unsere Tipps bzw. Fragen & Antworten helfen dir, richtige Entscheidungen rund um deine Schlittschuhe treffen zu können. Wir sammeln die meist gestellten Fragen zusammen und helfen mit unserem langjährigen Wissen, die richtige Antwort zu finden. Dieses Angebot wird fortlaufend ergänzt.


Was macht das Premium-Schleifsystem bei euch so besonders?

Wir betreiben mit der Zusammenlegung der Schleifmaschinen von Doublelutz aus der q.Beyond-Arena einen Maschinenpark, wie man ihn nur in den größten nordamerikanischen Eisarenen antrifft. Drei unserer fünf großen Platinum Maschinen von BLADEMASTER (3x VSV PLA3 und zusätzlich 2x Legend Triple-Head) sind extra für hochwertigste Eiskunstlauf- und Eishockeykufen umgerüstet und haben gegenüber herkömmlichen Maschinen deutlich kleinere und feinere Schleifscheiben, die je nach Stahlbeschaffenheit mit variabler Geschwindigkeit drehen können. Somit wird neben den sehr feinen Kanten auch eine viel feinere Oberfläche auf die gesamte Lauffläche geschliffen, ohne dass die Kufen dabei auch nur annähernd überhitzen. Diese Feinheit macht beim Gleiten den spürbaren Unterschied.

 

Unterschiedliche Kufen sind auch unterschiedlich breit und benötigen immer eine genaue Position, Höhe und den genauen Winkel zum Scheitelpunkt der Konvex gewölbten Schleifscheibe, damit beide Kanten nicht nur gleich hoch, sondern auch im Winkel gleich scharf sind. Weil wir mit insgesamt 15 (tatsächlich fünfzehn) Schleifköpfen arbeiten, brauchen wir nicht für jedes unterschiedliche Schlittschuhpaar diese notwendige Position komplett neu justieren, sondern gehen einfach auf den dafür voreingestellten Schleifkopf und können mit sehr kleinen Nachjustierungen direkt loslegen. Alles ist perfekt voreingestellt, es gibt keine Fehlerquoten und somit entsteht immer ein Top-Ergebnis. Ein Betrieb mit nur einem Schleifkopf kann dies nur mit sehr viel mehr Zeitaufwand bewerkstelligen. Und hier trennt sich die Spreu vom Weizen, denn die Erfahrung sagt, dass diese Feineinstellungen oftmals aufgrund des hohen Aufwands vernachlässigt werden.

 

Ein solch hochwertiger Maschinenpark ist natürlich sehr kostspielig und das muss sich auch im Preis für einen Schleifservice wieder spiegeln. Wir sagen ganz klar und offen, dass unsere Servicepreise teilweise deutlich höher gegenüber vielen unserer Mitbewerber ausfallen. Allein die Feinheit und Genauigkeit machen den Unterschied spürbar, und wenn du ein ambitionierter Eissportler oder eine Eissportlerin bist, dann ist das auch für dich ein großer Vorteil. Mit einer Erfahrung von über 30 Jahren im Schlittschuh-Buisness wissen wir genau, worauf es ankommt. Wir haben das richtige "Know How" und dafür die richtigen Maschinen.

 

Neben dem Premium-Schleifservice gibt es bei uns auch einen preiswerteren Schleifservice für günstige Freizeitschlittschuhe aus Webshops, Allgemeinsporthandel oder dem Discounter. Die Kufen dieser Schlittschuhe haben oftmals einen sehr hohen Kohlenstoffanteil und sind gegenüber hochwertigen Profikufen deutlich "spröder". Mit unseren BLADEMASTER Legend-Maschinen werden auch diese Schlittschuhe absolut fachgerecht und hochpräzise mit höchstmöglicher Feinheit geschliffen.


Welchen Radius benötige ich?

Es gibt beim Hohlschliff verschiedene Radien, die sich im Eissport (Eishockey und Eiskunstlauf) bewährt haben. Da die meisten Schleifmaschinenhersteller in Kanada angesiedelt sind, werden alle Radien in Inch bzw. Zoll (") angegeben. Es gibt bei den Schliffen für Schlittschuhkufen eine typische Bandbreite von 5/8" bis 3/8" (16mm - 9mm). Die Abstufung erfolgt dabei in 1/16"-Schritten. Je kleiner die Zahl im Zähler, desto tiefer ist der Hohlschliff. Ein tieferer Hohlradius hat eine höhere Griffigkeit, ein flacher Hohlradius gleitet besser.

 

Somit muss Jeder für sich aus beiden Eigenschaften die beste Kombination finden. Der meistbenutzte Radius für den Eiskunstlauf ist der 1/2" für Anfänger und der 7/16" für Fortgeschrittene, für den Eishockeysport wird sehr gerne bei den professionellen Spielerinnen und Spielern der flache 5/8", teilweise sogar ein 3/4" verwendet. Ansonsten ist für den Hobbysport die goldene Mitte mit dem 1/2" eine gute Wahl. Das ist der Schliff, in dessen Hohlkehle die 1€-Münze passt. Wer es gerne äußerst griffig mag, wählt einen Radius von 3/8".

Bildquelle: doubleutz.com


Was genau ist ein Flat Bottom Schliff?

Du findest im Internet und auf der großen Videoplatform mit Y sehr viele Erklärungen zu diesem Schliff. Kurz gesagt ist der Flat Bottom ein abgeschnittener Hohlschliff, bei dem der Hohlradius entfernt, aber die Kantenschärfe beibehalten wird. Das Ergebnis ist ein starker Kantengriff eines tiefen Hohlschliffs gepaart mit den guten Gleiteigenschaften eines flachen Hohlschliffs. Dieser Schliff benötigt eine extrem genau gefertigte Kufe, damit er fehlerfrei aufgetragen werden kann. Ist darüber hinaus auch die Eisqualität sehr gut, ist der Flat Bottom ein Garant für spürbar besseres Eislaufen und macht fast süchtig. Deshalb empfehlen wir diesen Schliff nur für Eishockey- und Eiskunstlaufkufen aus dem oberen Premiumsektor. Welche Kufen das sind, findest du auf der Seite des jeweiligen Schleifservice. Der Erfinder dieses Schliffs ist der kanadische Maschinenhersteller "Blackstone". Auf dessen Internetseiten findest du ebenfalls sehr viele Infos zu diesem faszinierenden Schliff.

Schema Flat Bottom

Bildquelle: blackstonehockey.com


Was ist ein Kufenprofil (Profiling)?

Das Thema "Profilling" findet bei Eishockeykufen Anwendung. Es beschreibt eine Schleiftechnik, die anhand von Schablonen die Form einer Kufe verändert. Kufen für den Eiskunstlauf haben zwar ebenfalls ein bestimmtes Profil, dieses darf jedoch nicht durch Schleifvorgänge verändert werden. Bei Eishockeykufen ist dies hingegen bei vielen Sportler/innen sogar erwünscht. Es geht hier speziell um das Verändern der Radien des Kufenverlaufs. Ist eine Kufe stärker gewölbt, ist sie wendiger aber auch langsamer, bei zu gerade geformten Kufen ist es umgekehrt. Deshalb versucht man spezielle Biegungen (Radien) auf unterschiedliche Bereiche zu schleifen. Im vorderen Teil der Kufe ist der Biegungsradius kleiner für mehr Agilität beim Sprinten, weiter hinten sollte er größer sein für mehr Stabilität beim Gleiten. Deshalb gibt es sogenannte Mehrfachprofile wie z.B. das Prosharp Quad-Profil (vier verschiedene Radien) oder das Zuperior-Profil (drei verschiedene Radien). Der Marktführer für das Ändern einer Kufenform über Schablonen ist der Maschinenhersteller Prosharp (jetzt Bauer) mit seinen berühmten Mehrfachprofilen und dem einzigartigen stufenlosen "Ellipse-Profil".

 

Selbstverständlich haben auch wir eine solche Prosharp-Maschine (die große 2001 Allpro SC Syncro-Contouring) und können damit alle gängigen Profile mit höchster Genauigkeit in deine neuen Eishockey-Runner schleifen. Sehr wichtig beim "Profilen" ist aber auch die notwendige Nachbearbeitung. Die beiden Enden der Kufe müssen auf den mittleren Laufbereich des neuen Profils angepasst werden. Dies geht mit den Crossgrind-Schleifköpfen der Maschinen von BLADEMASTER am Besten. Für das finale Anpassen der vorderen und hinteren Rundungen nutzen wir zusätzlich auch unser CNC gesteuertes FIREBALL-System. Das ist Perfektion par Excellence!

 

Ein schönes Video zu den Profilen ist auf Youtube zu sehen (dieser Link führt direkt auf die Plattform Youtube)


Was ist ein Kantentuning?

Das Kantentuning ist eine Technik, mit der die geschliffene Kante verfeinert wird. Durch einen maschinellen Schleifvorgang mit rotierenden Scheiben entsteht im Bereich der Kanten ein Grat nach außen. Nun sieht man in vielen Schleifbetrieben häufig die gleiche Vorgehensweise: nach dem Schleifvorgang werden mit einem Keramik-Abziehstein die Seiten der Kufen entgratet. Dies hat jedoch den entscheidenden Nachteil, dass die eigentlich geschliffenen Kanten wieder leicht zerstört werden, insbesondere, wenn der Abziehstein nicht mehr ganz neu oder keine perfekte Oberfläche mehr hat. 

 

Unser Kantentuning beinhaltet während des Schleifvorgangs ein permanentes Entgraten mit zunehmend feineren Abziehsteinen. Wir ziehen die Seiten beim ersten Durchgang mit einem gröberen Abziehstein ab und wechseln dann pro Schleifdurchgang zu feineren Steinen bis hin zum vorletzten Durchgang zu einem Arkansis-Stein, der höchst feinporig ist und keinerlei Unebenheiten aufweist. Der letzte Schleifdurchgang erfolgt immer ohne nochmaliges Entgraten. Die geschliffenen Kanten bleiben somit völlig intakt, sind spürbar schärfer und jeder noch so feine Grat wurde bereits zuvor entfernt. Mit einem feinen Leder werden nochmals die letzten Spuren entfernt. 

 

Beim Premium-Schleifservice wechseln wir nach der erfolgten maschinellen Politur noch zusätzlich auf verschiedene Diamantsteine. Nach der ersten Politur wird mit einem extrem feinen Diamant abgezogen. Es erfolgt nochmals eine zweite Politur, die wir dann nur noch mit einem feinem Leder abziehen. Diese Kanten sind somit extrem scharf, stehen genau senkrecht zur Eisfläche und selbst bei einer 10-fachen optischen Vergrößerung durch unsere Eschenbach Lupenbrillen sind sie noch sichtbar fein.